Nikon Spiegelreflex
F65
Nikon kündigte bei
der Photokina im Herbst 2000 eine neue SLR auf der Basis
einer vereinfachten und für die Bedürfnisse des Amateurs
abgespeckten F80 an: die Nikon F65. Ab Ende 2000 war die F65
tatsächlich lieferbar.
Mit diesem neuen Modell sollten offenkundig Leute
angesprochen werden, denen AF-Sucherkameras zu wenig
Möglichkeiten bieten, denen aber der Einstieg in die
Fotografie mit preiswerten Spiegelreflexkameras erleichtert
werden soll.
Neu ist ein "Auto Modus", eine vollautomatische Betriebsart
für den Fotografen, der gar nichts mehr einstellen will oder
kann. In Wahrheit ist das eine ganz normale
Programmautomatik, deren automatisch gewählte Einstellungen
der Fotograf nicht mehr verändern kann - und auch nicht
muss. Unter normalen Bedingungen - sprich: Sonnenschein,
Landschaftsaufnahme mit Gattin im roten Kleid irgendwo zu
weit weg, daher klein (die Gattin) und Zoomobjektiv 28-80mm
Brennweite - entstehen solcherart richtig belichtete
Aufnahmen, die das Wesentliche auch noch ohne Unschärfe
zeigen - Schärfe von vorne bis möglichst weit nach hinten.
Zusätzlich gibt es allerdings auch die bekannten Blenden-,
Zeit- und Programmautomatiken, dazu 5 Motiv-Programme, wie
sie in dieser Form bereits bekannt sind. Vom "Auto-Modus"
unterscheidet sich die mit P auf dem Drehrad links auf der
Gehäuseoberseite einzustellende Programmautomatik dadurch,
dass bei ihr der Fotograf, so er will, die gewählte Zeit
oder Blende in Abhängigkeit voneinander mit einem Rädchen
unterhalb des Displays entsprechend ändern kann. Die Zeiten-
und Blendenbildung sind jedoch bei beiden identisch. Die
Motivprogramme dienen genau zu dem, was ihre Symbole
bedeuten: bei Einstellung auf Nahaufnahme (Symbol: Blume)
wird eine möglichst große Blende gewählt, damit möglichst
nur die Blume etc. scharf ist, der Hintergrund jedoch in
Unschärfe verschwimmt. Die Landschaftsautomatik macht genau
das Gegenteil etc. Nett, wenn man darauf zurückgreifen kann,
notwendig sind solche Programme eigentlich nicht, denke
wenigstens ich.
Die Belichtungsmessung erfolgt mittenbetont, mit D-Nikkoren
und entsprechend ausgerüsteten Fremdobjektiven aber in der
bewährten 3D-Matrix-Messung.
Die AF-Einstellung wird auf der Basis von 6 AF-Messbereichen
mit Schärfenachführung vorgenommen und entspricht vollkommen
der der teureren Mittelklassekamera Nikon F80. Geblitzt kann
mit dem eingebauten Blitzgerät mit LZ 12 bei ISO 100 werden,
das ins Sucherprisma eingebaut ist - ebenfalls vergleichbar
der F80. Dieses Blitzgerät wird auch Vergleichbares können,
insbesondere matrixgesteuertes Aufhellblitzen ermöglichen.
Es gibt - in Chrom und in Schwarz - auch eine F65QD, mit der
Datum etc. auf das Bild einbelichtet werden können,
ebenfalls vergleichbar der Nikon F80.
Bei der Nikon F65QD in Schwarz ist Nikon ein peinlicher
Lapsus unterlaufen: Infolge einer Fehlschaltung in der
Rückwand entlädt sich die für die Einbelichtung der Daten
notwendige Batterie CR2025 innerhalb von 3 - 6 Monaten.
Normalerweise hält diese 3V-Lithiumbatterie ca. 3 Jahre.
Nikon hat den Fehler Ende April 2001 formell eingestanden
und bietet den Besitzern eine kostenlose Reparatur bei der
nächsten Nikon-Vertretung an. Es sind jedoch nur Nikon
F65QD mit schwarzem Gehäuse betroffen!
Wenn Sie daher eine solche Nikon F65QD kaufen wollen, fragen
Sie ausdrücklich, ob es sich um ein diesbezüglich
fehlerfreies Exemplar handelt! Besser als eine kostenlose
Reparatur ist immer noch gar keine Reparatur, weil keine
notwendig ist. Übrigens: diese Reparatur wird seit längerem
nicht mehr durchgeführt.
Bei Interesse oder Bedarf finden Sie ausreichende
Erläuterungen der Eigenschaften im Internet,
Gebrauchsanleitung kostenpflichtig notfalls bei
Lindemanns und
anderen. |